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801, 2025

Aufbewahrungsfristen für Steuerunterlagen nach AO und HGB: Änderungen 2024

08.01.25|Allgemein|

Aufbewahrungsfristen für Steuerunterlagen nach AO und HGB

Die Aufbewahrung von Steuerunterlagen ist wichtig für den Nachweis gegenüber dem Finanzamt und interne Prozesse. Die gesetzlichen Grundlagen sind in der Abgabenordnung (AO) und dem Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt.

Bisherige Fristen

  • 10 Jahre: Handelsbücher, Jahresabschlüsse, Buchungsbelege.
  • 6 Jahre: Handels- und Geschäftsbriefe.

Neuregelungen Oktober 2024

  • Kürzere Fristen: Ab 2024 gilt eine allgemeine Aufbewahrungsfrist von 8 Jahren für Unterlagen, die für steuerliche Zwecke relevant sind (§ 147 Abs. 3 AO). Dies umfasst sowohl digitale als auch gedruckte Dokumente.
  • Erleichterte Archivierung: Die Gesetzesänderungen betonen die Möglichkeiten der digitalen Archivierung. Unternehmen können ihre Unterlagen nun vollständig elektronisch aufbewahren, solange die Anforderungen der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern und Unterlagen) eingehalten werden. Dies spart Platz, erleichtert die Suche und minimiert Kosten.
  • KMU-Vorteile: Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) wurden die Vorschriften gelockert. Durch die neuen Regelungen können KMU bestimmte Unterlagen früher vernichten, sofern diese nicht mehr für steuerliche oder rechtliche Zwecke benötigt werden. Zudem wird die Digitalisierung förderlich anerkannt, was die Prozesse effizienter macht und Ressourcen schont.

Konsequenzen

Fehlende Unterlagen führen zu steuerlichen und rechtlichen Nachteilen.

Praxistipps

  • Nutzen Sie digitale Lösungen, um Speicherplatz zu sparen und Unterlagen schnell verfügbar zu machen.
  • Behalten Sie die neuen Fristen im Blick, um Fristverstöße zu vermeiden.
  • Prüfen Sie vor der Vernichtung, ob Unterlagen noch benötigt werden.

Fazit

Die neuen Regelungen von 2024 modernisieren die Aufbewahrungspflichten erheblich. Die erleichterte Archivierung und die Vorteile für KMU bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu sparen und gleichzeitig rechtliche Sicherheit zu gewährleisten.

 

1212, 2024

Geschenke steuerlich absetzen: Was du wissen musst

12.12.24|Allgemein|

Das Schenken gehört in der Geschäftswelt zum guten Ton. Ob für Geschäftspartner oder Mitarbeiter – mit einem passenden Geschenk kann man Beziehungen stärken und Anerkennung zeigen. Doch wie sieht es mit der steuerlichen Absetzbarkeit solcher Zuwendungen aus? Hier erklären wir die wichtigsten Regeln.

Geschenke an Geschäftspartner

Geschenke an Geschäftspartner sind steuerlich absetzbar, jedoch gibt es klare Grenzen:

  • Höchstbetrag: Bis zu 50 Euro netto pro Jahr und Empfänger sind abzugsfähig (gemäß R 4.10 Abs. 2 Satz 4 EStR).
  • Umsatzsteuer: Ist der Empfänger vorsteuerabzugsberechtigt, gilt der Nettobetrag. Andernfalls musst du die Umsatzsteuer mit einberechnen.
  • Nachweis: Um die Abzugsfähigkeit sicherzustellen, müssen die Geschenke einzeln aufgezeichnet werden.
  • Voraussetzung: Die Geschenke müssen betrieblich veranlasst sein und dürfen keine rein privaten Zwecke verfolgen.

Geschenke an Mitarbeiter

Geschenke an Mitarbeiter sind ein besonderes Zeichen der Wertschätzung und können steuerlich attraktiv gestaltet werden. Hier sind die wichtigsten Regelungen:

  1. Sachzuwendungen (keine Barzahlungen):
    • Bis zu 50 Euro brutto pro Anlass sind solche Geschenke steuerfrei. Beispiele dafür sind Geburtstagsgeschenke, kleine Jubiläumsgeschenke oder Weihnachtspräsente.
    • Übersteigt der Wert 50 Euro, ist das Geschenk lohnsteuer- und sozialversicherungspflichtig. Als Arbeitgeber kannst du diese Ausgaben jedoch weiterhin als Betriebsausgaben geltend machen.
  2. Weihnachts- oder Jubiläumsgeschenke:
    • Hier gelten keine speziellen Freigrenzen. Allerdings wird der Wert solcher Geschenke meist als Arbeitslohn behandelt, sofern er die Grenze von 50 Euro überschreitet.
  3. Sachbezug:
    • Monatlich sind Sachbezugswerte bis 50 Euro brutto steuerfrei. Dazu gehören z. B. Gutscheine oder Sachzuwendungen, die keine Barauszahlung darstellen.

Fazit

Ob für Geschäftspartner oder Mitarbeiter – Geschenke können steuerlich geltend gemacht werden, wenn sie im Rahmen der gesetzlichen Grenzen bleiben. Wichtig ist dabei die saubere Dokumentation und der betriebliche Anlass der Zuwendung.

Mit einer geschickten Planung kannst du so nicht nur Freude bereiten, sondern auch steuerliche Vorteile nutzen!

 

1205, 2023

Steuerliche Absetzbarkeit von Beerdigungskosten

12.05.23|Allgemein, Allgemeines Steuerwissen, Einkommensteuer|

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, müssen die Hinterbliebenen nicht nur mit dem emotionalen Verlust fertigwerden, sondern auch mit den Kosten für die Beerdigung. In vielen Fällen können diese Kosten sehr hoch sein und eine finanzielle Belastung darstellen. Unter bestimmten Umständen können die Kosten jedoch von der Steuer abgesetzt werden, was eine gewisse Entlastung bieten kann.

Um als außergewöhnliche Belastung anerkannt zu werden, müssen die Beerdigungskosten einige Voraussetzungen erfüllen. Grundsätzlich können nur “angemessene” Kosten abgesetzt werden, die im direkten Zusammenhang mit dem Tod des Steuerpflichtigen stehen. Dazu gehören unter anderem der Sarg oder die Urne, der Transport des Verstorbenen, die Bestattung oder Einäscherung sowie die Grabstätte. Dabei liegt der Maximalbetrag bei 8.000 Euro für absetzbare Beerdigungskosten. Andere Kosten wie beispielsweise Trauerfeierlichkeiten, Blumenschmuck oder Bewirtungskosten können nicht abgesetzt werden.

Zudem müssen die Beerdigungskosten von den Hinterbliebenen selbst getragen werden und dürfen nicht aus dem Nachlass des Verstorbenen bezahlt werden. Eine Ausnahme hiervon gibt es nur dann, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten eine entsprechende Verfügung getroffen hat oder eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen hat.

Um die absetzbaren Beerdigungskosten in der Steuererklärung geltend machen zu können, müssen diese als außergewöhnliche Belastung angegeben werden. Dabei müssen die Kosten in einem angemessenen Verhältnis zum Einkommen und Vermögen der Hinterbliebenen stehen. Es empfiehlt sich, hierbei die Hilfe eines Steuerberaters oder Anwalts in Anspruch zu nehmen.

Insgesamt ist die steuerliche Absetzbarkeit von Beerdigungskosten ein komplexes Thema, bei dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Allerdings kann eine erfolgreiche Geltendmachung der Kosten eine erhebliche finanzielle Entlastung für die Hinterbliebenen bedeuten.

1404, 2023

Kurzarbeitergeld – Definition, Voraussetzungen und Rechtsgrundlagen

14.04.23|Allgemein, Lohn- und Gehaltsabrechnung|

Das Kurzarbeitergeld ist eine finanzielle Unterstützung, die Arbeitgeber während wirtschaftlich schwieriger Zeiten in Anspruch nehmen können, um Lohnkosten zu senken und gleichzeitig Arbeitsplätze zu erhalten. Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig das Kurzarbeitergeld sein kann, um Unternehmen durch Krisen zu helfen. In diesem Blogartikel werde ich erklären, wozu das Kurzarbeitergeld dient, welche Voraussetzungen für die Inanspruchnahme erforderlich sind und welche rechtlichen Grundlagen dafür gelten.

Das Kurzarbeitergeld dient dazu, Arbeitgeber zu unterstützen, die aufgrund von vorübergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten nicht in der Lage sind, ihre Arbeitnehmer vollständig zu beschäftigen. Durch das Kurzarbeitergeld können Arbeitgeber die Lohnkosten senken, indem sie die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter reduzieren, ohne sie zu entlassen. Das Kurzarbeitergeld kann dazu beitragen, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens aufrechterhalten wird.

Die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld sind in Deutschland im SGB III (Sozialgesetzbuch) geregelt. Arbeitgeber müssen nachweisen, dass es aufgrund von wirtschaftlichen Gründen zu einem vorübergehenden Arbeitsausfall gekommen ist, der nicht durch andere Maßnahmen, wie Urlaub oder Überstundenabbau, ausgeglichen werden kann. Außerdem muss der Arbeitsausfall erheblich sein und mindestens 10 Prozent der Beschäftigten des Betriebs betreffen oder der Betrieb muss durch behördliche Maßnahmen, wie z.B. eine Betriebsschließung, stark eingeschränkt sein.

Um Kurzarbeitergeld zu erhalten, muss der Arbeitgeber einen Antrag bei der Agentur für Arbeit stellen. In der Regel wird das Kurzarbeitergeld für bis zu zwölf Monate gezahlt, kann jedoch in Ausnahmefällen auf bis zu 24 Monate verlängert werden.

Die Höhe des Kurzarbeitergeldes beträgt in der Regel 60 Prozent des Nettolohns (67 Prozent für Arbeitnehmer mit Kindern) und kann bei Bedarf auf bis zu 80 Prozent erhöht werden, wenn die Arbeitnehmer eine Weiterbildung während der Kurzarbeit absolvieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kurzarbeitergeld ein wichtiges Instrument zur Unterstützung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Krisenzeiten ist. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind im SGB III geregelt und die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme sind genau definiert. Durch das Kurzarbeitergeld können Unternehmen Arbeitsplätze erhalten und die wirtschaftliche Stabilität aufrechterhalten, was letztendlich allen Beteiligten zugutekommt.

1104, 2023

Wann ist eine Umsatzsteuer-ID Nummer für ein Unternehmen erforderlich?

11.04.23|Allgemein, Umsatzsteuer (Mehrwertsteuer)|

Was ist eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.)?

Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer ist eine eindeutige Nummer, die Unternehmen in der Europäischen Union (EU) zur Identifikation für Zwecke der Umsatzsteuererhebung zugewiesen wird. Sie besteht aus einem Ländercode (z.B. DE für Deutschland) und einer Kombination aus elf Ziffern. Die USt-IdNr. muss auf allen Rechnungen angegeben werden, die an Kunden innerhalb der EU ausgestellt werden.

Wann ist eine USt-IdNr. erforderlich?

Grundsätzlich ist eine USt-IdNr. für Unternehmen erforderlich, die innerhalb der EU Umsatzsteuerpflichtig sind und Waren oder Dienstleistungen an andere Unternehmen innerhalb der EU verkaufen. Eine USt-IdNr. ist auch dann erforderlich, wenn ein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen aus anderen EU-Ländern bezieht.

Wenn das Unternehmen nur innerhalb Deutschlands Umsatzsteuerpflichtig ist, ist keine USt-IdNr. erforderlich. Wenn das Unternehmen jedoch in Deutschland ansässig ist und Waren oder Dienstleistungen an Unternehmen in anderen EU-Ländern verkauft, ist eine USt-IdNr. erforderlich.

Eine USt-IdNr. ist auch erforderlich, wenn das Unternehmen Waren oder Dienstleistungen an Unternehmen außerhalb der EU verkauft und dafür eine Erstattung der Umsatzsteuer beantragen möchte.

Wie beantragt man eine USt-IdNr.?

In Deutschland kann eine USt-IdNr. beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) beantragt werden. Dazu muss das Unternehmen ein Formular ausfüllen und es dem BZSt zusenden. Das Formular kann online oder per Post beantragt werden. Es kann einige Wochen dauern, bis das BZSt die USt-IdNr. zuweist.

Fazit

Eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer (USt-IdNr.) ist für Unternehmen erforderlich, die innerhalb der EU Umsatzsteuerpflichtig sind und Waren oder Dienstleistungen an andere Unternehmen innerhalb der EU verkaufen. Eine USt-IdNr. ist auch erforderlich, wenn ein Unternehmen Waren oder Dienstleistungen aus anderen EU-Ländern bezieht. In Deutschland kann eine USt-IdNr. beim Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) beantragt werden.

3003, 2023

Umlagefähige Nebenkosten bei Vermietung und Verpachtung

30.03.23|Allgemein, Vermietung und Verpachtung|

Vermieter haben das Recht, bestimmte Nebenkosten auf ihre Mieter umzulegen. Diese Umlage ist jedoch gesetzlich reguliert und es gibt bestimmte Vorschriften, die einzuhalten sind.

Die Rechtsquellen für die Umlage von Nebenkosten auf Mieter sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) und der Betriebskostenverordnung (BetrKV) geregelt.

Im BGB ist geregelt, dass Vermieter ihre Mieter nur für diejenigen Kosten zur Kasse bitten dürfen, die zur “angemessenen Deckung der Betriebskosten” notwendig sind. Dazu gehören beispielsweise Kosten für Strom, Wasser, Heizung, Reinigung und Instandhaltung des Gebäudes.

Die Höhe der Umlage ist in der Betriebskostenverordnung geregelt. Hier sind festgelegt, welche Kosten umlagefähig sind und in welcher Höhe sie auf die Mieter umgelegt werden dürfen. Vermieter müssen hierbei jedoch beachten, dass sie die Kosten auf die Mieter nur anteilig umlegen dürfen, entsprechend der Größe und Ausstattung der Wohnung.

Nachfolgend finden Sie eine beispielhafte Aufstellung der umlagefähigen Nebenkosten:

  • Heizkosten
  • Stromkosten für gemeinschaftliche Anlagen (z.B. Treppenhausbeleuchtung)
  • Kosten für Wasser und Abwasser
  • Kosten für Reinigung und Instandhaltung gemeinschaftlicher Anlagen
  • Kosten für Müllentsorgung
  • Kosten für TV- und Radiogebühren
  • Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Aufzügen
  • Kosten für den Winterdienst (Räumung von Gehwegen und Zufahrten)

Es ist wichtig zu beachten, dass Vermieter ihre Mieter jährlich über die Höhe der umlagefähigen Nebenkosten informieren müssen. Außerdem müssen sie die Kostenabrechnungen detailliert und transparent darstellen, damit die Mieter nachvollziehen können, wofür sie bezahlen. Vermieter müssen die Nebenkostenabrechnungen spätestens bis zum Ablauf des 12. Monats nach Ende des Abrechnungszeitraums erstellen.

Falls Mieter mit den Nebenkostenabrechnungen nicht einverstanden sind, haben sie das Recht, Einspruch einzulegen. In diesem Fall müssen Vermieter beweisen, dass die umlagefähigen Kosten angemessen und berechtigt sind.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Vermieter das Recht haben, bestimmte Nebenkosten auf ihre Mieter umzulegen. Dies ist jedoch gesetzlich reguliert und es gibt bestimmte Vorschriften, die einzuhalten sind, um eine faire und transparente Kostenabrechnung sicherzustellen.

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